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fez
Held vom Erdbeerfeld
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28.01.2008 23:01 |
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RE: Fahrtechnik in Walzen und Löchern |
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Also ob ich da ein Fachmann bin, weiss ich nicht, aber in grossvolumigen und relativ langen und schnellen Booten habe ich bis jetzt (mal engenommen, dass sich die Walze nicht umfahren laesst oder eine schwache Schulter hat, die sich einfach 'punchen' laesst), mit hartem reinpoweern die beste Erfahrung gemacht. Bei kleineren oder mittleren Walzen, bei denen die Gefahr des 'Sternenders' klein uist, hilft es, vor allem im offenen Boot, zu versuchen die 'Foampile' zu boofen und dannueber den Schaum ins abfliessende Wasser zu greifen um sich so rauszuziehen. Bei groesseren walzen ist viel Power, starke Vorlage um einen 'Sternender' zu vermeidenund dann gleich so weit wie moeglich ueber den Schaum/Ruecklauf zu greifen um sich rauszuziehen sehr wichtig.
Mit Spielbooten oder anderen Niedrigvolumigen Booten,(z. B. Shaggy Sith) klappt das 'subbing out' in groesseren Walzen gut, d.h. wieder reinpowern und kurz bevor man den 'foam wall' trifft, das Gewicht auf den Bug werfen und das Paddel annaehernd parallel zum Boot nehmen. Die Idee ist das Heck zu entlasten um einen 'Ender' zu vermeiden und sich von der sich brechenden Wasserwand ins abfliessende wasser runterdruecken und hinter dem ruecklauf rausspuelen zu lassen. Klappt nicht Ueberall, aber in 'Phils Hole' In McKoys Chute am Ottawa get das prima und man taucht ~ 6-8 m hinter der Walze wieder auf......
TGG!
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fez
Held vom Erdbeerfeld
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29.01.2008 08:27 |
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RE: Fahrtechnik in Walzen und Löchern |
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Danke für die Tips!
Ich frage mich vor allem was tun bei Walzen die am Ende einer mehr oder weniger langen Zunge sitzen.
a) So eine Art Boofschlag versuchen obwohl keine Kante zum boofen da ist und Gewicht nach hinten um auf die Walze drauf zu kommen - aber dann ist man erstmal hinten und da fühle ich mich im Finki nicht so wohl...:-(
b) Stur mit Vorlage reinpowern und versuchen möglichst schnell über die Walze rübergreifen und sich drüber zu ziehen ?
Interessant finde ich den Satz: A better approach is to hit the hole with slight angle. (Slight being the key word here - too much angle and you get to practice sidesurfing and windowshades) With a little angle, the brunt of the hole hits your boat around your knee bump (which unlike the bow is difficult to submerge), allowing the bow to clear the hole and not killing all your downstream momentum. Leicht das Boot onseitig anstellen um dann mit einem Kraftschlag die Walze leicht angeschnitten zu fahren. Das ging allerdings auch schon in die Hose bei mir.
Was bedeutet die Schulter "punchen" ? In dem man mit dem Boot im seitlich abfliessenden Wasser bleibt? Oder sich mit dem Paddel im seitliche abfliessenden Wasser rauszieht wo man Druck bekommt?-------- Am Grund die Steine, Sie scheinen sich zu rühren Im klaren Wasser. Sôseki
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felixboater
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29.01.2008 10:25 |
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RE: Fahrtechnik in Walzen und Löchern |
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also bei mir isses abhängig von der walze! wenn ich mit schwund angefahren komme über ne zunge oder über ne welle dann versuche ich meistens durch zu "bomben" oder drunter durch zu tauchen, wobei das tauchen schon massig wasserwucht braucht (imster, isel...)
ansonsten versuche ich meistens drüber zu boofen in den kurzen booten kann man das eigentlich sehr gut, und dann einfach ein paar kräftige paddelschläge um von der walze weg zu kommen. im cu fly hab ich das bis jetzt auch so gemacht mit dem "boofen" klapt auf ww III mit kleinen walzen gut. (fahre den dabei meistens auf der linken kannte, obwohl ich das eh meistens tu)
-------------------------- aussteigen tust du auch erst kuRz bevor du ohnmächtig wirst oder *zitat NJ*
was man befahren kann muss auch befahren werden
Schmerzen gehen vorbei
mein Blog http://c-boat-pfueller.blogspot.com/
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Raphael
Schwammkopf
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29.01.2008 10:46 |
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RE: Fahrtechnik in Walzen und Löchern |
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Moin Fez,
ich habe mir gerade nochmals die Ausführungen von Mason/Scriver zu diesem Them angeschaut. Geht alles ungefähr in eine Richtung ... Grundsätzlich hängts natürlich auch ein bisschen vom Boot ab. Im offenen solltest Du z.B. eher auf trockene Linie achten als im C1. Und mit einem langen OC bisst Du natürlich unter Umständen schon halb übers Loch drüber während Du mt dem C1 noch drinhängst. Aber das brauch ich Dir ja eigentlich nicht zu erzählen ...
Extrem wichtig ist vor allem Geschwindigkeit. Egal ob Du nun seitlich rausfährst oder durch die Mitte. Mir ist dieses seiliche punchen am liebsten. Im Grunde mogelst Du dich damit einfach nur an der Seite raus. Geschwindigkeit aufbauen, Winkel anstellen und dann seitlich über die Verschneidungszone raus. Idealerweise nur mit slight angle, sonst ziehts dich quer in den sidesurf Je nachdem hats da seitlich ja auch noch ein Kehrwasser, deshalb auch nicht zu früh raus, sonst stehst Du da drin ...
Die Volumenverteilung im Boot scheint mir da auch noch eine große Rolle zu spielen. Wenn Du im Finki Gewicht aus Heck bringst, in der Welle, dann enderst Du vermutlich sofort auf
--------------------------------------------------------------- Die Hummel hat 0,7cm² Flügelfläche bei 1,2g Gewicht. Nach den bekannten Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen. Die Hummel weiß das aber nicht - und fliegt einfach!
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fez
Held vom Erdbeerfeld
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29.01.2008 10:54 |
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RE: Fahrtechnik in Walzen und Löchern |
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ja, auch bei Mathias Sammer geht der Tenor in die gleiche Richtung:
http://www.open-canoe.de/open/technique/...aggressive.html
http://www.open-canoe.de/open/technique/...ough_hole2.html
Dann scheint bei mir einfach das Feintuning in der Anfahrt noch nicht zu stimmen bzw. habe ich wohl oft versucht mitten durch zu kommen obwohl über die Schulter besser gewesen wäre.
Sobald Hüningen wieder auf ist muß ich mich da mal wirklich ein paar Runden in der Walze aufmischen lasse, sidesurfen, onseitig und offseitig rollen usw. um wenns denn mal schief geht trotzdem nicht so schnell auszusteigen...-------- Am Grund die Steine, Sie scheinen sich zu rühren Im klaren Wasser. Sôseki
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felixboater
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29.01.2008 10:57 |
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RE: Fahrtechnik in Walzen und Löchern |
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@ fez mir fällt gerade ein das du nen kurs mim finki machen willst! ich habe den anfang des jahres an (christihimmelfahrt) mit nem oc fahrer am eiskanal gesehen und die haben bestimmt 5 minuten an der waschmaschiene gestanden und der hat ihm erklährt wie die strömungen da sind und wie er da durchfahren muss. fand ich zimlich cool wie der das gemacht hat, wenn ichs auch nur im vorbei gehen gehört habe -------------------------- aussteigen tust du auch erst kuRz bevor du ohnmächtig wirst oder *zitat NJ*
was man befahren kann muss auch befahren werden
Schmerzen gehen vorbei
mein Blog http://c-boat-pfueller.blogspot.com/
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Raphael
Schwammkopf
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29.01.2008 11:14 |
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RE: Fahrtechnik in Walzen und Löchern |
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In Hünigen geht das prima. Wenn Du von oben anfährts, kannst Du entweder scharf rechts oder links fahren , ODER gehe nicht über Los , sondern direkt in die Walze. Ich mache das öfters mit dem Offenen. Es ist imer wieder eindrücklich, wenn dich das Loch am A... packt und reinzieht Ich versuch dann, in den sidesurf zu kommen, so zu tun als ob alles so geplant sei, um dann mit voller Wanne seitlich rauszueiern - oder kopfüber --------------------------------------------------------------- Die Hummel hat 0,7cm² Flügelfläche bei 1,2g Gewicht. Nach den bekannten Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen. Die Hummel weiß das aber nicht - und fliegt einfach!
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fez
Held vom Erdbeerfeld
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29.01.2008 12:09 |
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RE: Fahrtechnik in Walzen und Löchern |
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auch noch ganz aufschlußreich:
"On sloping rapids with small to medium sized holes I’ve found that taking a slow, verticle stroke earlier than you think and “holding” that stroke throughout the entire move works well."
http://nocpaddlingschool.blogspot.com/2007/05/boof.html -------- Am Grund die Steine, Sie scheinen sich zu rühren Im klaren Wasser. Sôseki
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Raphael
Schwammkopf
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29.01.2008 12:54 |
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RE: Fahrtechnik in Walzen und Löchern |
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Das geht ganz stark in Richtung der alten Weisheit: "Solange Du das Paddel im Wasser hast, kann Dir nicht viel passieren."
Wichtig bei allen Manövern im Fließ- und Wildwasser ist, dass die Dynamik stimmt. Im entscheidenden Moment muss die Dynamik in den Paddelschlägen entsprechend angepasst werden. Ein großer und wichtiger Unterschied zum Flachwassern - bereitet immer wieder Probleme beim Um- bzw. Aufstieg. Viele Paddler hängen z.B. sehr lange in der Korrekturphase und bringen das Paddel nicht schnell genug wieder in Richtung "placement". Und das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Speed und Kontrolle.Beim sog. recovery, dem Nach -vorne-holen des Paddels lässt sich extrem viel Zeit sparen.
--------------------------------------------------------------- Die Hummel hat 0,7cm² Flügelfläche bei 1,2g Gewicht. Nach den bekannten Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen. Die Hummel weiß das aber nicht - und fliegt einfach!
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RE: Fahrtechnik in Walzen und Löchern |
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Slight angle geht bei kleineren Walzen, aber sobald die Dinger etwas groesser sind ist es, vor allem im OC, der dem Wasser eine grosse Angriffsflaeche bietet, eher ein gutes Rezept fuer einen laengeren sidesurf oder, je nach dem wie gross und 'thrashy' die Walze ist, fuer ein'sound thrashing...... Vor allem im OC hilft esbeim Punchen von grossen Walzen oft, wenn man ordentlich Wasser im Boot hat. Das ergibt mehr Masse, die hilft beim Durchbrechen der Wasserwand sowie beim durch den Ruecklauf powern. Zudem ist das Boot dadurch tiefer im Wasser, und das unten abfliessend Wasser kann unter Umstaenden helfen, das Boot 'rauszupushen.
Mit dem Finkenmeister ist das Boofen b.z.w. anheben des Bugs nur bei kleinen Walzen oder Wasserfaellen ratsam, ansonsten ist die Gefahr des 'Sternenders oder Ueberschlags gross. Bei groesseren Walzen Gewicht nach vorne und sich durch powern. Oft sinkt dabei das Heck trotzdem etwas ab, wenn der gtossvolumige Bug auftrieb kriegt, aber das scheint mmir gewollt zu sein, denn ich habe schon oefters in groesseren Walzen, gerade zu dem Zeitpunkt wo man sich denkt 'Oh, das koennte in die Hose gehen' gespuert wie das Heck gerade genuegend absinkt um mit der Spitze ins abfliessende Wasser zu tauchen und dann aus der Walze rausgeschoben zu werden.
TGG!
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fez
Held vom Erdbeerfeld
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29.01.2008 20:43 |
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RE: Fahrtechnik in Walzen und Löchern |
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das habe mir auch schon überlegt ob das Absicht ist - auf manchen Bildern sieht das schon danach aus z.B. im Robson-Katalog. Allerdings wäre das dann eine ziemlich gewagte Methode sich aus der Walze rausschieben zu lassen - denn es lässt sich ja schlecht kontrollieren wie weit der Ender geht (zumindest wenn man nicht wie Thomas Fink paddeln kann...)
Seite 15 unten: http://www.robsonpaddle.de/robsonpaddle/...%202007%20D.pdf-------- Am Grund die Steine, Sie scheinen sich zu rühren Im klaren Wasser. Sôseki
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RE: Fahrtechnik in Walzen und Löchern |
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Nein, das geht durch die Volumenverteilung im Heck erstaunlich kontrolliert. Da das Boot im Bereich direkt hinter dem Paddler sehr viel Volumen hat beginnt das, sobald das Heck um ein gewisses Mass gesunken ist, wieder Auftrieb zu erzeugen und hindert dadurch, bei genuegend Vorlage, den Sternender. Kontrollieren kann man das recht gut dadurch, vieviel Vorlage man gibt sowie durch den Zug auf dem Paddel, dh. nicht Stuetzen, sondern einen Forwardstroke anbringen. Natuerlich gibt's auch de Grenzen, in Monsterwalzen funktioniert das natuerlich nicht mehr!
TGG!
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RE: Fahrtechnik in Walzen und Löchern |
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Servus,
aus Tandemsicht scheint diese Problematik, zumindest mit dem Blast, bei normaler Mitteleuropäischer Walzengröße aufgrund einer Menge Masse und reichlich Vorwärtsschub nicht besonders ausgeprägt. Boofen der Schaumkrone funktioniert gut, mit Gewalt durchbrechen auch recht passabel. Alles ohne Winkel...außer wir wollen ins Kehrwasser.
Beim Noah Amerika C2 sieht das aber schon wieder ganz anders aus, hier aufen wir einfach nur ab und kommen erst irgendwo kurz vor dem Ausstieg wieder hoch...
Florian -------------------------------------------------- Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. <Samuel Beckett>
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fez
Held vom Erdbeerfeld
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02.03.2008 18:39 |
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RE: Fahrtechnik in Walzen und Löchern |
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tatsächlich. Ich war heute zum ersten Mal mit dem Finki auf der Murg und kann bestätigen was Gonzo beschreibt. Ich bin in zwei Löchern im Holtzmann-Katarakt hängen geblieben (falsche Linie gewählt und konnte keinen Boofschlag setzen) und dachte schon au weia, da bleibe ich nun kleben... Aber das Heck sank ab, griff sich die Strömung und schob mich raus. Spektakuläres Gefühl. -------- Am Grund die Steine, Sie scheinen sich zu rühren Im klaren Wasser. Sôseki
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