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Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 1.400 mal aufgerufen
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The_Great_Gonzo
Brother


08.02.2009 05:31
Grabner Jump antworten

Habe dieses Boot heute per Zufall im net gefunden. Hat jemand das Teil schon ppersoenlich begatachten koennen? Es ist zwar sauteuer, waere aber unter Umstaenden etwas fuer Expeditionen, wo man dafuer Geld bei der Logistik einsparen koennte: http://www.grabner-sports.at/Allgemeines.2127.0.html

TGG!

fez
Held vom Erdbeerfeld



08.02.2009 11:25
RE: Grabner Jump antworten

das Teil ist brandneu, da gibts wohl nur wenige die das gepaddelt sind.

--------
Am Grund die Steine,
Sie scheinen sich zu rühren
Im klaren Wasser.

Sôseki

raftinthomas
Schäl



08.02.2009 23:13
RE: Grabner Jump antworten

ich hab das gerät auf der boot betrachtet. schon ziemlich fett, aber erstaunlich fest.
laut kollegen schroer solls im mai beim bootstest dabei sein. dann werde ich das teil auf jeden fall mal probieren.

The_Great_Gonzo
Brother


10.02.2009 15:28
RE: Grabner Jump antworten

Bin auf den Bericht gespannt.

raftinthomas
Schäl



18.04.2009 00:10
RE: Grabner Jump antworten

hi mädels,

morgen hole ich meinen test-jump ab. bin mal gespannt...

raftinthomas
Schäl



27.04.2009 18:47
RE: Grabner Jump antworten
so,

absoluter Weltpremierenfahrbericht hier im Wilwasserboard!


Go ahead- Jump!

Ein Fahrbericht

Ganz spontan bekomme ich Freitagabend eine Mail von Kanu-Total.de Chef Michael Radermacher, ob ich Lust hätte, den neuen Grabner Jump auszuprobieren. Was für eine Frage- wenn es um neue Boote geht, bin ich immer neugierig. Und selten war ich so neugierig auf ein Boot wie dieses Mal. Schon auf der boot im Januar hatte ich vor dem Prototyp gestanden und ihn von allen Seiten begutachtet, befingert und mit anderen Messebesuchern gefachsimpelt, ob das jetzt eher ein großer Wurf oder Reinfall sei. Kaum 12 Stunden später hatte ich das flammneue Teil in meinem Auto liegen- bloß wo testen?
Der Jump ist eine echte Innovation im Bereich Kajak. Aufblasbare Kajaks waren bisher etwas für den Familienausflug auf dem Baggersee, lang, breit und kippstabil, Schlauchcanadier zwar wildwassergeeignet, aber doch meist mit sehr „speziellen“ Fahreigenschaften versehen. Grabner hat sich der Sache angenommen und ein Boot gebaut, das aussieht wie ein aufgeblasener Creeker. Die Preisfrage: Wohin tendieren die Fahreigenschaften: Zum Schlauchi, bei dem man oft das Gefühl hat, noch eine Plastiktüte hinter sich her zu ziehen oder doch zum Plaste-Boot?

Aber der Reihe nach: Erstes Reinsetzen noch im Laden- aha, der hat ja sogar Schenkelstützen- wie ein „richtiges“ Kajak. Eigentlich sitzt man ganz kommod drin, wie in jedem anderen Kajak auch. Satt Platz auch für lange Beine und große Füße.
2,45 Meter lang und 69 cm breit, das sind Daten, die etwa denen moderner Creekboote entsprechen.
Als Teststrecke suchen wir uns einen der wenigen Eifelbäche aus, der überhaupt noch Wasser hat, den Vichtbach. Gestern hat es zwar den ganzen Tag lang satt geregnet, aber noch nicht genug für die hohe Rur. Der Bach wird ganz selten befahren, und so scheint uns diese „Topo-Rinne“ im harten zweiten Wildwassergrad als genau das Richtige für das Boot mit Expeditionscharakter.
Wir booten an der Dreilägerbachtalsperrenmauer ein, wohl wissend, dass eine Menge Holz auf uns wartet.
Erste Feststellung: Reichlich Platz für ein großes Peli und Sonstiges (Schlafsack und Expeditionskocher) hinter dem Sitz, und auch gut zu erreichen.
Mit 18 kg trägt sich der Jump leichter als mein dicker Creeker. Schnell noch die solide Prallplatte per Alu-Rohr-Verclipsung eingestellt- anders als gewöhnlich, aber offensichtlich und funktionell.
Die Big-Deck-Spritzdecke passt (jedenfalls meine vom Fürsattel-Horst, die Langer-Decke geht seitlich immer etwas auf), ist aber aufgrund der Süllrandform etwas gewöhnungsbedürftig aufzuziehen. Mit etwas Übung geht es aber dann fast genau so schnell wie beim PE-Boot.
Und zu meiner großen Überraschung fährt sich die „Luftmatratze“ äußerst präzise und nahezu genau so, wie man es vom PE-Bongo gewohnt ist. Kanten, Ziehschläge, kleine Surfeinlagen- alles wie immer. Aber natürlich in XL, die Referenz ist nicht das kurze Playboot, sondern eher der richtig dicke Creeker à la Nomad 8.5 oder dem grossen Riot Magnum.
Auch kleine Kehrwässer trifft man problemlos und das Teil macht mir richtig Spass. Schnell gewöhnt man sich an den straffen Rumpf, der Schläge angenehm abfedert, ohne dabei „luschig“ zu wirken. Die Grundstabilität ist hoch, das Boot aufgrund der Rockerlinie sehr wendig.
Ein gutes halbes Dutzend Bäume über und im Bach lassen ein- und aussteigen schnell zur Routine werden, die Spritzdecke lässt sicht gewohnt schnell öffnen, und noch einen Tick zügiger als sonst geht das heraus Springen. Kein Keil und keine Mittelstütze sind den Beinen im Weg. Die vielen Baumleichen verstärken unseren Eifel-Expeditionscharakter.
Zwischendurch wechseln wir mal, und ich steige in Jörgs Diesel 65. OK, der ist schon ne Menge agiler, zumal mit meinen 82 Kg. Aber bietet halt auch nicht so viel Sicherheit, hier, fernab der Zivilisation, wo jeder Fahrfehler dein letzter sein kann...;-)
Montag nach Feierabend zieht es mich noch mal zum heimischen Playspot Schophoven. Morgen muss ich das Hypalonboot wieder zurück geben. Der Vichtbachtest war zwar zu meiner Zufriedenheit gelaufen, aber Rollversuche hatte ich mir bei Wassertiefen von 45cm dann doch verkniffen.
Ich prügel das Boot klaglos die Sohlgleite hinunter und fahre erst mal durch den Wellenzug. Das Boot bietet so viel Volumen und Sicherheit, da hätte ich hier auch ohne Spritzdecke runter fahren können.
Surfen gelingt mir gut in dem schnellen Wasser, allerdings braucht der voluminöse Bug viel Kraft zur Richtungskorrektur. Zweimal gelingen mir, der ich nicht gerade der Rodeokönig bin, auch halbe Spins, dann haut’s mich rückwärts raus aus der seit einem Jahr doch leicht kapriziösen Welle.
Nach diversen Tests in der wuchtigeren Strömung traue ich mich dann auch ans Rollen. Das Boot hat eine stattliche Höhe von 42cm, und entsprechend schwierig eskimotiert es sich auch. Erschwerend kommt hinzu, dass mir der Jump ohne den Extra-Schenkelgurt ausgehändigt wurde, und man sich ohne diesen Gurt sehr aktiv im Boot verspreizen muss, um beim Kentern nicht heraus zu fallen.
Ein echtes Mako ist meiner Meinung nach das Fehlen eines richtigen Rückengurtes. Die Rückenlehne ist zwar in Recreational-Position ganz bequem, gehört aber wohl doch eher in ein gemütliches Faltboot denn in ein echtes Wildwasserboot.
Weiteres kleines Manko ist der Boden, der durch einlagige Verarbeitung mit Kielstreifen nicht die Robustheit eines normalen Rafts mit sich bringt. Und so endete die Vichtbachfahrt auch mit einem kleinen Loch am Heck. Nichts desto trotz ist dieses bei Hypalon recht schnell geflickt, und zwar im Gegensatz zum PE-Kandidaten dauerhaft und ohne weitere Materialschwächung, zur Not auch sofort.
Mir persönlich wäre ein verstärkter Boden, der dann die gewohnte Mega-Robustheit hat, durchaus ein oder zwei Kilo Mehrgewicht wert.

Grabner ist ein österreichischer Luftboothersteller von größtmöglicher Reputation, entsprechend hochwertig ist die Verarbeitung. Auch der mit 0,3 bar um 50% höhere Betriebsdruck als bei der Raft-Konkurenz trägt ganz sicher entscheidend zu dem steifen Fahrverhalten bei. Das Alles schlägt sich natürlich im Preis nieder, 1800 Euro sind nicht von Pappe. Aber Grabner-Boote sind als äußerst langlebig und auch gebraucht preisstabil bekannt, was den üppigen Salär etwas erträglicher macht.

Resümee: Für wen ist dieses Boot denn jetzt wirklich geeignet?
Natürlich war das kein Test unter echten Extrem-Bedingungen, aber ich kann doch schon eine Richtung angeben.
Der Kreis der potentiellen Kunden scheint doch größer als zunächst erwartet. Das Boot hat sich als vollwertiges Wildwasserboot herausgestellt, entsprechend kommen viele Möglichkeiten in Frage: Für echte Expeditionisten, die Fitzcarraldo gleich erst einmal ihr gesamtes Hab und Gut über Berge und durch den Urwald schleppen müssen, bevor sie aufs Wasser kommen. Für fernreisende Paddler, denen eine Beförderung in Flugzeug und sonstigen Verkehrsmitteln für herkömmliche Boote unmöglich oder zumindest zu mühsam ist. Für Ökofreaks, die ab nun nur noch mit Bus+Bahn zum WW-Paddeln fahren. Für den Wohnmobilisten, der jetzt „sicherheitshalber“ immer noch ein Kajak im Staukasten liegen hat, auch wenn er „nur“ mit seiner nicht-paddelnden Ehefrau in Urlaub fährt. Für fortgeschrittene Anfänger, die ein sicheres Wildwasserboot für leichte Touren suchen, ohne über einen Lagerplatz für ein Festrumpfboot zu verfügen. Für den echten Kajak-Freak, der sonst schon alle Boote hat. Für C1ser, die schon immer einen aufblasbaren, geschlossenen Canadier bauen wollten. Für Leute, die schon immer auf ein „Made in Austria“ schwören. Und was weiß ich noch für wen alles. Nichts ist unmöglich. Aber doch weit mehr, als anfänglich gedacht.
Ich jedenfalls kram noch mal die alte VanHalen-LP raus und warte mal auf den Weihnachtsmann....

Noch ein paar Details:
LängexBreite: 245 x 69cm
Packmass: 90x10x15cm lt. Hersteller
Volumen: >360 Liter, grob geschätzt, Grabner gibt hier 202 Liter an, ich denke, das ist das aufgeblasene Volumen
Max. Paddlergewicht laut Hersteller: 90Kg, die meiner Meinung nach auch deutlich überschritten werden können, sinnvolles Paddlergewicht: geschätzt ab 70 Kg
Lukengröße 79x49 cm
Benötigte Auftriebskörper: Keine :D
Maximaler Betriebsdruck 0,3 bar
Meine Masse: 182cm, 82 Kg, Sitzzwerg
Luftkammern: 5, dh auch bei einem plötzlichen Leck bleibt wie bei den „großen“ Rafts die Schwimm- und Naviagtionsfähigkeit vorhanden
Angefügte Bilder:
IMGP8681.jpg   IMGP8682.jpg   IMGP8693.jpg   IMGP8706.jpg   IMGP8722.jpg   IMGP8737.jpg   IMGP8738.jpg  
raftinthomas
Schäl



27.04.2009 19:05
RE: Grabner Jump antworten

Und weil es so schön ist, dem Klausi wär mit dem Grabner einiges an Plackerei erspart geblieben (und mit mp3-Playern vermutlich auch)!

The_Great_Gonzo
Brother


27.04.2009 23:49
RE: Grabner Jump antworten

Danke fuer den super fahrbericht Thomas, da scheint Grabner ja ein guter Wurf gelungen zu sein.
Hast du dich da auch zufaelligerwise mal reinkekniet? Wie shauts in kniender positon so hinsichtlichg Stabilitaet und so aus? Wie weit ist die Kniestellung? Wie stabil?

Cheers!

TGG!

raftinthomas
Schäl



28.04.2009 00:03
RE: Grabner Jump antworten
Hallo Gonzo,

nee, das habe ich nicht gemacht. Ich bin halt doch noch mehr Kayaker als C'ler....*schäm*
Aber ich denke, das Ding ist anfangsstabil genug und die Luke auch satt gross genug.
Allerdings: Die "komische" Seitenansicht ist durch die Aussparungen für die Schenkelstützen bedingt. Wenn ich mich jetzt reinknie. ist der seitliche Platz natürlich deutlich schmäler.
Ich werde das morgen mal anhand von Fotos ausrechnen...
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