Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 13 Antworten
und wurde 2.123 mal aufgerufen
 Sicherheit & Rettung Sortierung: Alte Beiträge zuerst  
claudius
Checker


31.07.2014 16:32
Springer-Rettung antworten

Liebe (Forums-)Gemeinde,

bei einer längeren Autofahrt hatte ich Zeit und Muße mich gedanklich mit Springerrettung zu beschaeftigen. Eine Frage treibt mich schon länger um, mich interessieren Eure Gedanken dazu:

Wie macht es mehr Sinn bei der Springerrettung die Schwimmweste (den umlaufenden Gurt) zu fädeln? So dass ich schnell auslösen und mich vom Seil befreien kann oder so dass die Auslösung blockiert und ich komme was wolle sicher am Seil hänge (hoffe ich konnte die 2 Möglichkeiten gut beschreiben)?

Auch wenn die Ersten sicher schon aufschreien: das ist doch ganz klar, das macht man so!, noch meine Gedanken dazu:
Wenn ich mich selbst vom Seil lösen kann, bin ich handlungsfähig falls das Seil sich irgendwo verheddert, o.ä.. Andererseits kann es auch passieren dass ich mich unbeabsichtigt vom Seil löse, zum Beispiel wenn mein 'Opfer' versehentlich meine Auslösung betätigt. Dann bin ich genau da wo Niemand sein will, bzw. plötzlich gibt es 2 Opfer.
Wenn ich mich nicht selbst vom Seil lösen kann, kann mein Opfer mit mir machen was es will, ich werde auf jeden Fall rausgezogen, jedoch wenn sich das Seil verheddert...

Dann gibt es noch Messer... Ich lass es hier mal gut sein, hoffe mein Dilemma ist deutlich geworden. Was sind Eure Gedanken und Ideen hierzu?

wasserfall
Schefe



31.07.2014 17:07
RE: Springer-Rettung antworten

Immer Variante 1: du musst schnell und sicher auslösen können.
Im Vordergrund steht zuerst Deine eigene Sicherheit! Es geht nicht darum, dass Du "komme was wolle" sicher am Seil hängst, sondern dass Du auch sicher wieder raus kommst.

(Alles) Roger

cerials
Checker


31.07.2014 19:00
RE: Springer-Rettung antworten

Also im Idealfall kann Dein Bergegurt beides:
Er sitzt fest ohne bei Belastung durchzurutschen. Und dennoch kannst Du die Panikauslöse betätigen und Dich so im Notfall vom Seil befreien.
Das ist sicherlich mal einen "Belastungstest" wert, bevor man eine Schwimmersicherung an einer gefährlichen Stelle durchführt.

Stechpaddeler
B-Nutzer


31.07.2014 20:57
RE: Springer-Rettung antworten

Sobald die notauslösung gezogen wird MUSS sich der Gurt lösen!!! Da gibt es kein wenn und aber!!! Hab erst die sicherheitsprüfung von bkv gemacht, da haben wir mal probiert, was passiert, wenn die Sicherung nicht auslöst... Da merkst du sehr schnell, dass is da keine Diskussion gibt, es drückt dich unter Wasser und du hast keine Chance, wieder hoch zu kommen, wenn das seil straff ist! Die Sicherung muss auslösen, sonst sind zwei tote im Wasser, damit ist auch keinem geholfen... Die alternative ist, dass deine hintersicherung dich loslässt, dann treibst du mit 20m seil durchs WW, so lange bis das wo hängen bleibt und du wieder unter Wasser bist!!

claudius
Checker


31.07.2014 21:49
RE: Springer-Rettung antworten

Szenario: Schwimmer hängt im Rücklauf, Springer springt drauf, kann den Schwimmer nicht richtig packen, der panische Schwimmer erwischt die Notauslösung des Springers, ausgelöst, Seil weg, 2 Schwimmer im Rücklauf, noch eine Person am Ufer...
Und?

wasserfall
Schefe



31.07.2014 22:24
RE: Springer-Rettung antworten

Wenn du nur 2 Personen zur Rettung am Ort hast, reicht das in der von dir geschriebenen Situation eh nicht aus. Eine einzelne Person am Ufer wird nicht oder kaum in der Lage sein, Springer und Opfer aus dem Rücklauf zu ziehen. Evtl. klappt es mit Material und Flaschenzug, vermutlich aber nicht. Also ein viel zu hohes Risiko.
Auch wäre bei einem Rücklauf eine Springerrettung eher nicht Mittel der Wahl.

(Alles) Roger

Mahyongg
Schwimmkopf



01.08.2014 00:52
RE: Springer-Rettung antworten

Also sooo stark, dass man da keine Schwimmer rausziehen kann, muss der Rücklauf nicht sein, damit die da nicht selber rauskommen.. aber es gibt tatsächlich erst mal einige andere Methoden, die davor kommen sollten.

Aber mal zu dem Szenario Auslösung. Du fädelst Deinen Gurt so, dass er unter keinen Umständen auslöst, ausser jemand (hoffentlich du selbst) betätigt die Auslösung. Das kann auch bedeuten, dass man mit der Hand nachhelfen muss, da der Gurt nicht immer unter perfekten Bedingungen gerade nach hinten, sondern evtl. auch bei wenig Druck seitlich o.ä. gezogen werden kann. D.H. die Befreiung des Gurtes aus der Schnalle, ohne das er von selbst durchrutscht, muss geübt sein und werden. Am besten macht man das einfach an einer sicheren Stelle mit ein paar Mitpaddlern, am besten denen aus deiner üblichen Gruppenkonstellation, dann wird auch schnell klar was geht und was nicht. Klar sollte der Gurt immer sicher halten und immer sicher auslösen, das ist aber weder bei jeder Weste noch bei jedem Gurt genau so der Fall, wie man das erwartet. Schon gar nicht, wenn man daran glaubt, dass alle Hersteller, die WW-Westen mit Gurten verkaufen, da schon wissen was sie tun und das richtig machen. Wer seine Weste mit dem Gurt nicht ausprobiert, begibt sich damit also potentiell in Lebensgefahr und damit auch andere.. ist etwas unverantwortlich.

Das Szenario, dass ein panischer Schwimmer dich an der Auslöse erwischt und ihr dann beide im Bach hängt, das mag zwar generell möglich sein, dagegen helfen aber einerseits die Statistik (kommt sowas wirklich vor - und wenn ja, wie wahrscheinlich ist es und machen wir uns gerade über 1:10000000000000 Gedanken? Man muss ja auch erst mal wo paddeln, wo es einen etwaigen Rücklauf in der Art gibt und dann auch noch eine Springersicherung aufgebaut wird.. etc.) und andererseits die Methoden, mit denen man einen panischen Schwimmer in Schach hält bzw. kontrolliert. Im Zweifelsfall eine Handvoll Wasser ins Gesicht, dann ist er abgelenkt und du kannst ihn umdrehen und sicher packen. Einfach ist das nicht! Aber es ist möglich, und auch das kann man üben. Kann sogar Spaß machen, bzw. macht es eigentlich sowieso immer (oder Roger?) und sinnvoll ist es allemal.

Nur der Vollständigkeit halber hier noch mal erwähnt.. die von Stechpaddeler angesprochene Situation mit 20m Seil im Wasser wird zumindest dadurch etwas entschärft, das man ein clean rope mitführt.. d.H. ohne Knoten oder sonstiges Gedöns (Schlaufen, Karabiner...) im Seilende. Ich habe heute übrigens ein verklemmtes Wurfseil im Bach entdeckt und aus einem Holzverhau rausgeschnitten (hing da so fest drin.. wollte den Paddlermüll einerseits aber nicht liegenlassen und andererseits gucken, ob nicht einer dranhängt!).

--
The hole is more than the sum of its parts.

Stechpaddeler
B-Nutzer


01.08.2014 21:12
RE: Springer-Rettung antworten

klar, bei Springerrettung sollten immer 2 Leute hintersichern! Wenn 2 Schwimmer am Sel hängen, haben die allein schon ca. 160kg (bei 80kg pro person)und dann noch der Wasserdruck... das hält man alleine nur in sehr geringer Strömung und auch dann nur wenn man ein Bär ist ;)

Mahyongg
Schwimmkopf



03.08.2014 18:14
RE: Springer-Rettung antworten

Nö. Zum einen halten den Wasserdruck auch 2 Leute einfach so evtl. nicht, zum anderen gibt's trotzdem Wege jemand aus dem Wasser zu kriegen, die funktionieren. Ich empfehle auch daher den Besuch eines SRT-Kurses, weil man so etwas dann dort lernt...

Die kg Körpergewicht spielen übrigens dabei eher keine Rolle, max. 2x80 / 6 sind ja eher nicht soo viel.. oder!? Bei mir hängen die Leute meistens zumindest nicht in der Luft, wenn ich wen am Seil habe, sondern im Wasser..

Und der Wasserdruck steigt quadratisch mit der Fliessgeschwindigkeit. Auch ein wichtiger Faktor, ohne den man eh nix aussagen kann. Deine Hand (eine) dagegen hält - je nach Seil (ach guck mal.. schon wieder die Seile...) - dagegen MAXIMAL 150 kg Zug und das nur ganz, ganz kurz, dauerhaft vielleicht 60, 70 - mit der richtigen Technik.

Also.. da stehen noch weit mehr Faktoren zur Debatte als das Körpergewicht..

--
The hole is more than the sum of its parts.

wasserfall
Schefe



03.08.2014 18:31
RE: Springer-Rettung antworten

Geh ins Bett Jan, Du redest wirr

(Alles) Roger

Mahyongg
Schwimmkopf



03.08.2014 19:11
RE: Springer-Rettung antworten

Roger.. deine Frau hat dein Telefon gekapert!

--
The hole is more than the sum of its parts.

wasserfall
Schefe



03.08.2014 19:28
RE: Springer-Rettung antworten

Fragen Sie Ihren Arzt, ob es ratsam ist, dass Sie die ersten Stunden nach der Verletzung unter ärztlicher Aufsicht verbringen. Ruhen Sie sich auf jeden Fall einige Tage lang aus und vermeiden Sie körperliche Arbeiten sowie Sport. Zu Beginn sollten Sie außerdem auf Fernsehen, Arbeiten am Computer sowie langes Lesen verzichten, damit sich das Gehirn in Ruhe erholen kann. Gegen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Übelkeit kann Ihnen der behandelnde Arzt bei Bedarf ein entsprechendes Medikament verschreiben. Heilt die Verletzung gut ab, ist man – je nach Schweregrad der Gehirnerschütterung – nach circa einer Woche wieder arbeitsfähig. Quelle: gesundheit.de

Und wenn Du wieder fit bist Jan, dann eröffne bitte einen thread über Kopfverletzungen, und wie man sie auf dem Bach vermeiden kann

(Alles) Roger

raftinthomas
Schäl



04.08.2014 16:48
RE: Springer-Rettung antworten

Ich hab ja keine Ahnung, wie und was ihr so aus dem Rücklauf zieht.
Ich kann für mich nur sagen, dass man oft erstaunlich wenig Kraft braucht, um jemanden raus zu ziehen. Wehrartige Rückläufe über die ganze Flussbreite, an die man ausschliesslich von unten ran kann, sind auch eher selten. Meist zieht man von der Seite aus jemanden aus dem mittleren Rücklauf.

-----------------
...all the trees are red
no one ever dies there
no one has a head

The_Great_Gonzo
Brother


08.08.2014 16:53
RE: Springer-Rettung antworten

Wie genau dass man denGurt durch die Metallplatte faedelt kann man nicht generall sagen, dazu sind die Gurtsysteme von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Es gibt sehr grosse Unterschiede in der Reibung zwischen Metallplatte und Gurt. Astrall ist z.B meiner Erfahrung nach am Oberen Ende der Reibung, NRS eher am unteren.
Hier bei Esprit haben wir waehrden unseren Guidetrainingstagen in Dragons Tongue ideale bedingungen, um die funktion und Haltekrafft von Gurtsystemen unter sehr kontrollierten bedingungen in einer stark haltenden Walze zu testen. Bei einer Astral z.B reicht die Haltekraft bei einer im vorderen Schlitz der Platte einfach gefaedelten Gutr locker aus, um als Springer zwei Schwmmer gleichzeitig oder auc h ein mit 6-7 Leuten beladenes Raft, das in der Walze gesurft wird herauszuziehen. Bei einer NRS reicht die Reibung bei einmaliger Faedelung durch den hinteren Schlittz bei der Platte.
Einen Springer mit zwei Schwimmern zieht, zumindes in der Walze der Dragons Tongue, ein Sicherer problemlos raus. Fuer ein vollbesetztes Raft bracht es dann meistens schon noch einen helfer beim Ziehen.
Zuviel reibung in Gurtsystem ist gefaehrlich! Der Gurt muss meiner Meinung nach in einer Notsituation immer oeffnen. Das Seil darf auch nie so lose sein dass man sich darin verheddern kann.
Die wahrscheinlichkeit , dass ein panicher Schwimmer die Notausloesung erwischt, ist aeusserst gering. Ich habe als guide schon oefters damit zu tung gehabt, die wollen dann eher auf dich klettern, um Luft zu kriegen.
Aber alles erklaeren und schreiben hier ist kein Ersatz fuer einen vernuenftigen SRT kurs. All diese Techniken muessen geuebt werden!

TGG!

Navigation
 Sprung  
Xobor Erstelle ein eigenes Forum mit Xobor
Datenschutz